Freitag, 30. Oktober 2009
Mein chinesischer Name
huozhiyuan, 09:05h
Mein chinesischer Name
Ich habe endlich einen neuen, chinesischen Namen!
Mein vorheriger Name war phonetisch hergeleitet, entsprach also dem Klang meines deutschen Namens, und war daher typisch für einen Ausländer. Aus „Sören“ wurde „索伦“ Suo3lun2, was übrigens auch die Übersetzung für „Sauron“ aus der Herr der Ringe ist. Das ist ein Grund mehr, meinen Namen zu ändern und nicht mehr als Ausländer auf jeder Liste gebrandmarkt zu sein. Die Zahlen hinter den Silben stehen übrigens für die Töne. Im Chinesischen werden Silben in 4 Tönen betont oder unbetont gelassen. Der 1. Ton ist ein hoher und gleichbleibender, beim 2. Ton geht man mit der Stimme nach oben, in etwa so wie man „Ja?“ als Frage stellt. Der 3. Ton ist zuerst abfallend und dann steigend, als ob man sehr gedehnt und bestimmt, sowie etwas genervt mit „Ja“(das habe ich doch schon längst gemacht) antwortet. Der 4. Ton ist fallend und stakkatohaft. Er ähnelt dem normalen, antwortendem, kurzen „Ja“ oder so wie man zu einem Hund befehlend „Sitz“ sagt.
Mein neuer Name ist 霍志远, Huo4 Zhi4Yuan2. „Huo“ hat sich aus meinem deutschen Familiennamen „Hörnicke“ phonetisch abgeleitet, ist jedoch ein normaler chinesischer Familienname aus der Gegend um Beijing und Tianjin. Sein berühmtester Vertreter ist 霍元甲 Huo4 Yuan2jia3, ein Wushu Kung Fu Meister aus dem frühen 20. Jahrhundert, der in der imperialen Besetzungszeit Chinas gegen westliche und japanische Vertreter in Turnieren gekämpft hat und dabei die verletzte Ehre Chinas verteidigt hat. Den Namen habe ich jetzt schon als Spitznamen weg.
Mein Vorname sollte eigentlich eine Übersetzung meines deutschen Namens „Sören“ sein, der die nordische Version von „Severinus“ ist und „der Ernste“ oder „der Seriöse“ bedeutet. Mein chinesischer Vorname setzt sich aus 志 Zhi4 von 同志 Tong2Zhi4(Genosse) zusammen und bedeutet „Wille, Ehrgeiz, Ziel(-strebigkeit)“. Das Zeichen setzt sich oben aus 士 Shi4 Krieger und unten aus 心 Xin1 Herz zusammen. Das „Herz des Kriegers“ ist somit „Willensstark“ und „Ehrgeizig“. Das zweite Zeichen ist 远 Yuan2 und bedeutet alleine „weit“(weg) und kommt in meinem Namen vom 远达 Yuan2da4 „weitweg“ und im Zusammenhang mit Gedanken, Ideen und Ideologien „weitreichend“ und „groß(-artig)“. Es setzt sich in der Mitte oben aus dem Zeichen für Geld 元 Yuan2 und unten aus 走Zou3(字旁zi4pang2) zusammen, was „Gehen“ heißt. Wie jeder weiß, wechselt Geld oft seinen Besitzer und reist damit weiter umher als jeder Mensch. Daher ist das Zeichen für „weit“ 远 Yuan2 aus „Geld“ und „Gehen“ aufgebaut.
Mein Name 志远 Zhi4yuan2 bedeutet zusammen einen „riesigen Ehrgeiz“ oder einen „starken Willen“ haben. Zwar weiß ich nicht, wie meine Chinesisch Lehrerin von „der Ernste/der Seriöse“ darauf gekommen ist, jedoch kann ich mich nicht über diese geniale Bedeutung beschweren. Selbst der Klang meines gesamten Namens gefällt mir jetzt sehr viel besser.
Es gibt noch einen positiven Aspekt: da ich jetzt meinen chinesischen Namen nutze und bekannt mache, werde ich im Chinesischen auch standesgemäß angeredet. Von Schülern werde ich auf Englisch „Mr. Huo“ (Hörnicke bekommen die nicht hin) oder auf Chinesisch 霍老师 Huo4 Lao3shi1, „Lehrer Huo“, genannt. Die ersten Kollegen, Bekannten und Freunde fangen an, mich老霍 Lao3 Huo4 zu nennen. Dabei wird zu meinem Namen das Wort 老 Lao3 vorne hinzugefügt, was „alt“ heißt und eigentlich eine eher respektvolle Anrede für ältere Leute oder sonstige höhergestellte Personen ist.
Ihr seht, wie kompliziert es ist, einen Namen zu übersetzen. Ich kann euch allerdings sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Ich fühle mich richtig gut mit einem so guten Namen und bin richtig stolz auf den. Zudem fühle ich mich sehr viel mehr in die chinesische Kultur eingegliedert. Der Name ist viel einfacher für Chinesen zu verstehen und zu merken. Wie ihr seht, bekomme ich endlich Spitznamen. Letztendlich erlaubt es den Chinesen eine persönlicher Verbindung zu mir zu schaffen und die eigene „chinesische“ Persönlichkeit wird gefestigt.
Ich habe endlich einen neuen, chinesischen Namen!
Mein vorheriger Name war phonetisch hergeleitet, entsprach also dem Klang meines deutschen Namens, und war daher typisch für einen Ausländer. Aus „Sören“ wurde „索伦“ Suo3lun2, was übrigens auch die Übersetzung für „Sauron“ aus der Herr der Ringe ist. Das ist ein Grund mehr, meinen Namen zu ändern und nicht mehr als Ausländer auf jeder Liste gebrandmarkt zu sein. Die Zahlen hinter den Silben stehen übrigens für die Töne. Im Chinesischen werden Silben in 4 Tönen betont oder unbetont gelassen. Der 1. Ton ist ein hoher und gleichbleibender, beim 2. Ton geht man mit der Stimme nach oben, in etwa so wie man „Ja?“ als Frage stellt. Der 3. Ton ist zuerst abfallend und dann steigend, als ob man sehr gedehnt und bestimmt, sowie etwas genervt mit „Ja“(das habe ich doch schon längst gemacht) antwortet. Der 4. Ton ist fallend und stakkatohaft. Er ähnelt dem normalen, antwortendem, kurzen „Ja“ oder so wie man zu einem Hund befehlend „Sitz“ sagt.
Mein neuer Name ist 霍志远, Huo4 Zhi4Yuan2. „Huo“ hat sich aus meinem deutschen Familiennamen „Hörnicke“ phonetisch abgeleitet, ist jedoch ein normaler chinesischer Familienname aus der Gegend um Beijing und Tianjin. Sein berühmtester Vertreter ist 霍元甲 Huo4 Yuan2jia3, ein Wushu Kung Fu Meister aus dem frühen 20. Jahrhundert, der in der imperialen Besetzungszeit Chinas gegen westliche und japanische Vertreter in Turnieren gekämpft hat und dabei die verletzte Ehre Chinas verteidigt hat. Den Namen habe ich jetzt schon als Spitznamen weg.
Mein Vorname sollte eigentlich eine Übersetzung meines deutschen Namens „Sören“ sein, der die nordische Version von „Severinus“ ist und „der Ernste“ oder „der Seriöse“ bedeutet. Mein chinesischer Vorname setzt sich aus 志 Zhi4 von 同志 Tong2Zhi4(Genosse) zusammen und bedeutet „Wille, Ehrgeiz, Ziel(-strebigkeit)“. Das Zeichen setzt sich oben aus 士 Shi4 Krieger und unten aus 心 Xin1 Herz zusammen. Das „Herz des Kriegers“ ist somit „Willensstark“ und „Ehrgeizig“. Das zweite Zeichen ist 远 Yuan2 und bedeutet alleine „weit“(weg) und kommt in meinem Namen vom 远达 Yuan2da4 „weitweg“ und im Zusammenhang mit Gedanken, Ideen und Ideologien „weitreichend“ und „groß(-artig)“. Es setzt sich in der Mitte oben aus dem Zeichen für Geld 元 Yuan2 und unten aus 走Zou3(字旁zi4pang2) zusammen, was „Gehen“ heißt. Wie jeder weiß, wechselt Geld oft seinen Besitzer und reist damit weiter umher als jeder Mensch. Daher ist das Zeichen für „weit“ 远 Yuan2 aus „Geld“ und „Gehen“ aufgebaut.
Mein Name 志远 Zhi4yuan2 bedeutet zusammen einen „riesigen Ehrgeiz“ oder einen „starken Willen“ haben. Zwar weiß ich nicht, wie meine Chinesisch Lehrerin von „der Ernste/der Seriöse“ darauf gekommen ist, jedoch kann ich mich nicht über diese geniale Bedeutung beschweren. Selbst der Klang meines gesamten Namens gefällt mir jetzt sehr viel besser.
Es gibt noch einen positiven Aspekt: da ich jetzt meinen chinesischen Namen nutze und bekannt mache, werde ich im Chinesischen auch standesgemäß angeredet. Von Schülern werde ich auf Englisch „Mr. Huo“ (Hörnicke bekommen die nicht hin) oder auf Chinesisch 霍老师 Huo4 Lao3shi1, „Lehrer Huo“, genannt. Die ersten Kollegen, Bekannten und Freunde fangen an, mich老霍 Lao3 Huo4 zu nennen. Dabei wird zu meinem Namen das Wort 老 Lao3 vorne hinzugefügt, was „alt“ heißt und eigentlich eine eher respektvolle Anrede für ältere Leute oder sonstige höhergestellte Personen ist.
Ihr seht, wie kompliziert es ist, einen Namen zu übersetzen. Ich kann euch allerdings sagen, dass es sich auf jeden Fall lohnt. Ich fühle mich richtig gut mit einem so guten Namen und bin richtig stolz auf den. Zudem fühle ich mich sehr viel mehr in die chinesische Kultur eingegliedert. Der Name ist viel einfacher für Chinesen zu verstehen und zu merken. Wie ihr seht, bekomme ich endlich Spitznamen. Letztendlich erlaubt es den Chinesen eine persönlicher Verbindung zu mir zu schaffen und die eigene „chinesische“ Persönlichkeit wird gefestigt.
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